Photovoltaik und Elektrosmog
Die Fragestellung der Elektrosmogbelastung durch eine Photovoltaik-Anlage kenne ich bereits aus meiner langjährigen Zeit als Bereichsleiter für den Technischen Support eines österreichischen Herstellers von Solar-Wechselrichtern. Bei den in den PV-Modulen erzeugten Strom handelt es sich um Gleichstrom (DC) der ein magnetisches Gleichfeld erzeugt. Dieses wird aus baubiologischer und umweltmedizinischer Sicht deutlich weniger kritisch im Vergleich zu magnetischen Wechselfeldern beurteilt. Die Stromproduktion ist auf die Einstrahlungszeiten der Sonne beschränkt, weshalb nachts dieser Faktor wegfällt. Sinn macht auf jeden Fall eine enge Verlegung (ev. Verdrillung) der DC-Leitung (en) zum Wechselrichter. Eine enge Verlegung wird aber in der Regel ohnehin aus Blitzschutzgründen durchgeführt. Im Wechselrichter wird der Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom umgerichtet. Hier sind auf jeden Fall magnetische Wechselfelder vorhanden. Die Höhe der magnetischen Wechselfelder ist allerdings abhängig von der Stromproduktion der Anlage und somit sind diese auch nur tagsüber vorhanden. Neben den magnetischen Wechselfeldern gibt es noch die elektrischen Wechselfelder. Diese sind am Wechselrichter und auch in der Wechselspannungsleitung zwischen Wechselrichter und Zählerkasten permanent vorhanden (Tag und Nacht). Vom Wechselrichter erzeugte hochfrequente Oberwellen können zudem sowohl auf das Netz, als auch das Modulfeld rückwirken. Dadurch kann es auch zu unerwarteten elektrischen Wechselfeldern am Modulfeld kommen. Dies ist mit ein Grund weshalb das Modulfeld geerdet werden sollte (bzw. Minus-Pol der DC-Seite). Wechselrichter mit Trafo zeigen bezüglich dieser Rückwirkungen i.d.R. ein besseres Verhalten als trafolose Wechselrichtertypen. Letztere sind allerdings mittlerweile vor allem aufgrund des minimal besseren Wirkungsgrades überwiegend am Markt vorzufinden. Zusammenfassend kann festgehalten werden:
Unter diesen Aspekten ist die (zusätzliche) Elektrosmog-Belastung aufgrund einer Solaranlage bzw. Photovoltaikanlage als durchaus bedenkenlos einzustufen. Zu beachten ist auf jeden Fall noch das Thema der Datenanbindung der PV-Anlage und somit des Wechselrichters als Herzstück jeder Photovoltaik-Anlage. Eine Anbindung über LAN-Kabel ist klar zu bevorzugen. Viele moderne Wechselrichter haben jedoch standardmäßig nur ein WLAN-Modul integriert. |
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