Intelligente Stromzähler: Smartmeter - so what?
Smart-Home, Smart-Grid, Smart-Meter – alles wird smart, alles wird vernetzt und liefert Daten. Auf Wunsch einer EU-Richtlinie sollen bis 2020 ca. 80 % der Haushalte mit Stromzählern ausgestattet sein, bei denen der Stromverbrauch jederzeit aus der Ferne auslesbar ist. Verkauft wird das Ganze natürlich mit dem Argument der Stromersparnis und als Service für den Kunden. Die gesundheitliche Belastung und die Möglichkeit zur Überwachung machen mittlerweile viele Verbraucher mobil. Denn über den Stromverbrauch lässt sich vieles auswerten, zB ob jemand Zuhause ist, ob gekocht wird oder andere Geräte betrieben werden. Die Daten, die der Smartmeter an den Netzbetreiber übermittelt, können auf unterschiedliche Weise übermittelt werden. Üblicherweise erfolgt dies per Mobilfunk oder die Daten werden direkt auf die Stromleitung „aufmoduliert“ und über diese übertragen (PLC - Powerline Communication). Beide Varianten stellen eine Elektrosmog-Quelle dar. Die beste Möglichkeit zur Anbindung über ein LAN-Netzwerkkabel habe ich bislang noch nie gesehen. Leuchtet ein funkender Stromzähler als Quelle für Elektrosmog noch den meisten Leuten ein, so ist das bei der PLC Variante nicht sofort der Fall. Tatsache ist aber, dass die zusätzlich auf die Stromleitung aufmodulierten, hochfrequenten Signale (30-90 kHz) auf allen Stromleitungen des Hauses zu finden sind und von sämtlichen Leitungen abstrahlen. Dabei geht es nicht nur um die Datensignale den eigenen Haushalt betreffend, sondern jeder Smartmeter verstärkt vorhandene Signale von Nachbarhäusern etc. Dies um sicherzustellen, dass die Daten auch bis zur nächsten Trafostation gelangen. Welche Optionen gibt es? Mittlerweile erlauben es die Netzbetreiber in einzelnen Fällen den alten Ferraris-Zähler zu behalten bis dieser eichfällig ist. Dann jedoch nicht mehr. Wer sich dann noch weigert, dem wird tatsächlich der Strom abgedreht (erste Fälle bereits im Burgenland und Oberösterreich). Im Januar 2019 präsentierte der Rechnungshof dem Parlament eine 128-seitige vernichtende Kritik an Bundesministerium und E-Control betreffend der Einführung von Smart-Metern. Klar ist jedenfalls, dass die Kosten des Rollouts letztendlich auf die Beiträge der Endverbraucher umgewälzt werden. Das Thema „Smartmeter“ berührt jedenfalls durchaus mehr Aspekte unseres Lebens als man es auf den ersten Blick annehmen würde. Der interessierte Leser findet mehr Informationen auf der Seite des österreichweiten Netzwerkes Stop-Smartmeter. |
Reines Sinussignal vs. mit PLC-Signal überlagerter Spannungskurve |